Kirche Wichmannsdorf
Ähnlich wie die Boitzenburger Kirche ist die Kirche Wichmannsdorf mit ihrem etwa 40 m hohen Turm schon von weitem zu sehen. Groß und stolz erhebt sie sich über die Häuser des 390-Bewohner-Ortes. Doch diese Größe ist mit einem schweren Schicksalsschlag verbunden. Am 24. April 1892, Sonntag nach Ostern, hatte eine halbe Stunde nach dem Gottesdienst ein schwerer Blitz in die Turmspitze einge-schlagen und sowohl Turm (mit beiden Glocken) als auch das Innere der Kirche in Asche gelegt. Es blieben nur die stabilen Umfassungsmauern des Schiffes aus Feldstein übrig. Die Kirchen-gemeinde hatte etwas Glück im Unglück, denn gerade 5 Jahre zuvor hatte man die Versicherungssumme erhöht. Schon knapp ein Jahr später konnte mit dem Wiederaufbau begonnen werden, im Oktober 1893 wurde sie neu eingeweiht. Dabei war die Kirche schon einmal Opfer einer Naturkatastrophe geworden. In der Nacht vom 12. – 13. Dez. 1747 deckte ein gewaltiger Sturm das ganze Dach samt Spitze des Kirchturms ab.
Die Geschichte der Kirche begann bereits im 13. Jahrhundert. Sie wurde aus Feldstein als Rechtecksaal mit einem etwas breiterem Turm und der Nordsakristei erbaut. Die Erweiterung der Kirche mit dem Chorbereich im Osten (Altarbereich – s. Bild) geht auf das Jahr 1724 zurück. Besonders schön ist das Fenster mit dem einladenden Christus: Kommt her zu mir. Hinzuweisen wäre natürlich noch auf die Orgel. Die hatte auch kein leichtes Schicksal. 1869 hatte Wichmannsdorf seine erste Orgel von Friedrich Hermann Lütkemüller eingeweiht, ein ganzer Tag wurde gefeiert. Schon 23 Jahre später wurde sie Opfer des Blitzschlages. Lütkemüller baute 1893 noch mal eine Orgel, diesmal mit 2 Manualen, für eine Dorfkirche etwas ganz besonderes.