Kirche
Die Kirche Schönermark ist mit 374 m² Grundfläche die drittgrößte Kirche nach Boitzenburg (764 m²) und Wichmannsdorf (392 m²) im Pfarrbereich Boitzenburg. Wie viele unserer Kirchen ist auch sie eine Feldsteinkirche und stammt aus der 2. Hälfte des 13. Jhd.. Sie wurde als Wehr- und Pfarrkirche erbaut (starke Mauern, schießarten-ähnliche Fenster, Tonnengewölbe im Turmraum). Im Westen befindet sich ein auffällig massiver Turm, der Unterbau ebenfalls aus Feldsteinen, im Oberbau ein Ziegelmauerwerk. In seiner jetzigen Form wurde er vermutlich im 16. Jhd. errichtet.
Kircheninnenraum
Der Kircheninnenraum enthält auf der Westseite eine Empore, auf der auch eine Elektro-Orgel installiert ist, die regelmäßig zum Gottesdienst spielt. Die hölzerne Kanzel mit Evangelistenreliefs stammen aus der Zeit um 1600. Der einfach gestaltete Altar dürfte neueren Datums sein. Die beiden Glocken wurden 1597 und 1599 gegossen.
Sakristei
Ca. 1914 wurde die Sakristei an die Kirche, in etwa der Mitte der Südwand, angebaut, in Backsteinbauweise. Die bis dahin in der Kirche angebrachten 6 Epitaphen (Relieffiguren) von Mitgliedern der Familie von Arnim mit den Verstorbenen zwischen 1581 und 1604 wurden an den Außenseiten angebracht.
Kirchplatz
Der Platz um die Kirche wurde bis ca. 1818 als Friedhof genutzt und war mit einer Feldsteinmauer umgeben. Um 1818 wurde der neue Friedhof hinter dem Pfarrhaus eingeweiht. Die dort befindliche Trauerhalle wurde ca. 1871 erbaut. Nachdem der Kirchplatz nicht mehr als Friedhof genutzt wurde, wurde die Feldsteinmauer abgetragen und durch ein Ziegelmauerwerk ersetzt. Diese ist bis heute erhalten geblieben.
Auf dem Kirchplatz befindet sich ein riesiger Gedenkstein für die Gefallenen des 1. Weltkrieges. Dieser wurde nach 1921 von einem riesigen Findling abgesprengt und auf der Ostseite der Kirche aufgestellt.
Bedeutung der Kirche für die Gemeinde
Die Schönermarker Kirche hat eine große Bedeutung für das kirchliche Leben in Schönermark und in den benachbarten Dörfern. Es probt dort der Kirchenchor, die Christenlehre für die Schönermarker und Naugartener Kinder und die monatlichen Gemeindenachmittage finden dort statt. Seit vielen Jahren ist das Preußische Kammerorchester Prenzlau im Rahmen der Reihe "Klassik in Dorfkirchen" zu Gast und zieht zahlreiche Besucher an.
Die Schönermarker Kirche im Wandel der Zeit
1582
- am 10.11. stürzt bei einem gewaltigen Orkan der Kirchturm ein, erst 1598 - Sanierung des Kirchturmes
1620
- die Kirche erhält eine Kanzel
1874
- Renovierung der Kirche - großer Geldgeber war der Graf Schlippenbach
- Kirche erhält Altar
- von der Stettiner Orgelbaufirma Grüneberg wurde die Orgel auf der Empore erbaut
- das gesamte Gestühl und die Türen waren eichenholzfarben und die Wände taubengrau mit roten Strichen profiliert (bis 1945)
1945
- wurde die Kirche von Geschossen getroffen
- zeitweise Unterbringung der verbliebenen Dorfbewohner sowie von Flüchtlingen in der Kirche
1951
- Erntedanktag, 1. Gottesdienst nach Kriegsende
- neue Kirchbänke wurden angefertigt, wurden erst 1966 gestrichen
1966
- Renovierungsarbeiten an der Kirche - Ausbesserung der zerbrochenen Fenster
- Elektrifizierung der Kirche
- Einbau Heizung und Durchführung von Malerarbeiten
1967
- 23.04. Festlicher Gottesdienst nach Renovierung
1981-1996
- Umdeckarbeiten am Kirchendach, neue Altarleuchter und die grünen Antipendien (Geschenke der Partnergemeinde Weinheim), neuer Taufständer, Elektro-Orgel aus dem Siegerland, Holzkruzifix für den Altar, Arbeiten zur Beseitigung des Schwammbefalls
2020
- Beginn der Sanierung der Kirche
Stand: Februar 2022
Fotos: Pfarrer M. Zobel
Daten zur Kirche: Herr Heise, Pfarrer i. R.