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Baugeschichte von "St. Marien auf dem Berge"

 Merian-Stich um 1650

 Merian-Stich um 1650

 

An markanter Stelle, auf dem zentral im Ort gelegenem "Kirchberg" errichtet, ist die Kirche mit ihrem 48m hohen Turm schon von weitem zu sehen. Sie gehört neben Klosterruine und Schloß zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten. Als Ursprung gilt ein langestreckter, rechteckiger Feldsteinbau aus der 2. Hälfte der 13.Jahrhunderts angenommen, der in seinem Kern noch heute nachweisbar ist. Ihre erste schriftliche Erwähnung verdanken wir der Stiftungsurkunde der Markgrafen Johann, Otto und Conrad, vom 25. Juli 1271, für das neu gegründete Zisterzienser-Nonnenkloster Boitzenburg. In ihr wird dem Kloster unter anderem das Patronatsrecht über die Kirche verliehen, die zu dieser Zeit offensichtlich an gleicher Stelle vorhanden war. 

 

1536/38 wird das Kloster im Zuge der Reformation durch Kurfürst Joachim des II. aufgehoben. Besitzungen, Urkunden und Siegel werden an den seit 1528 hier ansässigen Landvogt Hans Georg von Arnim übergeben. In Verbindung damit erhalten Sie das Patronatsrecht. Um 1600 wurde mit dem Turmbau eine erste Erweiterung vorgenommen. So zeigt uns der Merian-Stich um 1650 die erste bildliche Darstellung der Kirche überhaupt, ein das Dorf überragendes gothisches Bauwerk mit massivem, dreigliedrigen Wehrturm und hohen, spitzem Turmafsatz.

 

Um 1700 wird der Chorschluss angebaut, ebenso die Fenster mit den farbigen Wappenscheiben. 1770 ersetzt Ernst Marx, ein Schüler Joachim Wagners, eine bereits vorhandene durch eine neue Barockorgel. Diese Orgel wurde wiederum 1849 von dem Berliner Orgelbauer Karl August Buchholz ersetzt. Offensichtlich hat der Patron Adolf Heinrich Graf von Arnim die Kosten zum Einbau der Orgel übernommen.

 

Mitte des 18. Jahrhunderts folgen der Turm, der um ein Geschoss erhöht wird und einen barocken Helm erhält. Die Wetterfahne trägt die Inschrift "A.W.v.A. 1767". Zur gleichen Zeit wurde der südliche Anbau, in dem sich die Patronatsloge befindet, errichtet. Unter ihm befinden sich die Grabkammern der Familie von Arnim.

 

Um 1840 wurde der nördliche Anbau fertiggestellt, gleichzeitig der südliche nochmals grundlegend erneuert. Damit bekam die Kirche ihre heutige Ansicht einer Kreuzkirche.

 

 Postkarte von 1902

 Postkarte von 1902

 

St. Marien 

"St. Marien" 2005